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Tod & Krise | Symposium in Berlin

Als existentieller Bestandteil des Lebens ist der Tod in allen Gesellschaften allgegenwärtig und prinzipiell unumgänglich. Der praktische Umgang mit Toten ist dabei zwar stark von Traditionen geprägt, jedoch zeichnet sich für das 19. Jahrhundert ein kultureller Wandel bezüglich der Totenfürsorge und den Bestattungspraktiken ab. Medizinische Entwicklungen, technische Innovationen und zunehmende Institutionalisierung vor dem Hintergrund steigender Urbanisierung nahmen erheblichen Einfluss auf die Bestattungskultur(en).
Neben langfristigen Entwicklungen zeigten sich auch Krisen im Kontext von Sterben und Tod als Antrieb für innovative Praktiken. Obgleich der Krisenbegriff bisher ohne einheitlich akzeptierte Definition auskommt und damit stark umstritten ist, bietet er doch die Option, sich einem komplexen historischen Phänomen anzunähern. In dem für März 2019 geplanten Studierenden-Symposium wird es somit um die Frage gehen, wie sich Krisen – beispielsweise ausgelöst durch Epidemien, politische Unruhen oder Krieg – auf den praktischen Umgang mit Toten im langen 19. Jahrhundert auswirkten. Dabei gilt es zu ergründen, was im Kontext des Todes als Krisensituation wahrgenommen wurde; und wie mit der Verunsicherung durch den Tod oder potenziell zum Tod führenden Ereignissen, auch unter den Vorzeichen aufklärerischer Denkmodelle, umgegangen wurde.
Ziel des Symposiums ist es, die Begriffe "Tod" und "Krise" bezogen auf das lange 19. Jahrhundert zu schärfen. Indem die Thematik an konkreten Beispielen thematisiert wird, soll eine neue Diskussionsgrundlage geschaffen werden. Daher ist es erforderlich, dass der Krisenbegriff explizit von den Referentinnen und Referenten aufgegriffen wird. Vor diesem Hintergrund sind Beiträge gewünscht, die sich den Praktiken der Totenfürsorge oder Bestattungskultur bzw. den Diskursen in Krisenzeiten widmen.

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