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Maskenmann | Krisenkunst

Entstanden ist das Bild zu Beginn der Corona-Krise im März diesen Jahres, nachdem mir ein Bekannter diese ulkige Pestmaske zugemailt hatte. Mir schwebte vor, etwas Bedrohliches, etwas Endzeitliches zu machen. So durchwühlte ich mein Archiv und fand das Foto eines Soldaten, den ich vor Jahren im Norden Afghanistans auf einer Patrouille durch – wie es hieß – »talibanverseuchtes« Gebiet begleitet und abgelichtet hatte. Verseucht – genau das wars. Dazu diese unfassbar menschenfeindliche Landschaft. Phantastisch. Ich montierte die Maske auf den Kopf des Soldaten, veränderte die Farbigkeit und nannte das Bild »Der letzte seiner Art«. 

Später, als die Ereignisse ihren Lauf nahmen, änderte ich den Titel in »Maskenmann«, denn Maskenpflicht galt nun für alle. Und was hat der verlorene Kämpfer mit seiner mittelalterlichen Pesthaube damit zu tun? Vielleicht so viel, dass jeder Einzelne die Sinnhaftigkeit verordneter Maßnahmen skeptisch hinterfragen und in Zweifel ziehen kann, auch wenn das aussichtslos scheint.     


Kunst muss Fragen aufwerfen dürfen. Antworten zu geben, sollte sie besser bleiben lassen.

Knut Mueller (Mai 2020)


 In der Rubrik zeigen uns Künstlerinnen und Künstler ihren Blick auf die Corona-Krise.

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