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Wo die Toten tanzen

Wer das Buch „Wo die Toten tanzen“ beginnt und Caitlin Doughty nicht kennt bzw. noch nichts von ihr gelesen oder ihren YouTube-Kanal gesehen hat, wir erschrocken sein über die Direktheit. Die Autorin spricht über den Tod, wie sie über ihn denkt. Fasziniert, neugierig, ohne Blatt vor dem Mund. Also erfährt man im Buch etwas über moderne Scheiterhaufen, die ein ganzes Dorf zum Leben erwecken und bekommt Lust selbst einen zu bauen.

Das aktuelle Buch der jungen Frau, die mit ihrem 2014 erschienen Buch „Smoke gets in your eyes“ den Vorhang vor der amerikanischen Bestattungsindustrie lüftetet und eine neue Ära der Todeskommunikation startetet, ist ein Fest für all die, die wissen wollen, wie Menschen heute mit dem Tod umgehen. Der Leser besucht mit ihr ein Mumienmuseum in Mexiko und stellt beim Anblick verzerrter Mumiengesichter fest „Im Tod reißen sich Leichen nicht zusammen“ und erfährt ganz nebenbei, dass der Begriff WÜRDE von einem großen amerikanischen Bestattungsinstitut geschützt wurde.

Das Buch ist eine großartige Vorlage für morbides Kopfkino, wenn es um den toten Wal als „Nekrobürger“ gibt, der auch postmortal noch Nutzen erbringt oder um halb-kompostierte Leichen, die von der Autorin begutachtet werden. „Wo die Toten tanzen“ ist aber vor allem eine große Frage danach, wie wir eigentlich mit dem Tod umgehen wollen. Die Beispiele aus aller Welt zeigen was möglich ist. Den eigenen Weg jedoch, den müssen wir selbst finden.

Hardcover 256 Seite // Verlag Piper / Malik // 20,- Euro

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