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Begreifen, was nicht ist

Familie Berg lebte ein ganz normales Leben, als bei der 15jährigen Marlene ein Nierentumor festgestellt wurde. Nur fünfeinhalb Monate später erlag sie der Krankheit. Ihre Mutter, Daniela Berg, schrieb sich in E-Mails an Freunde und Familie ihre Trauer von der Seele. Ihre Gedanken zum Begreifen, was nicht ist, wurden in der edition winterwork veröffentlicht.

Das Besondere an diesem sehr persönlichen Buch ist, dass man die Trauer der Mutter Schritt für Schritt mitempfindet. Jede Frage, die sich Daniela Berg in Bezug auf den Umgang mit ihrer Tochter stellt, scheint eine offensichtliche Antwort hervor zu rufen: Es geht darum, das tote Kind selbst anzuziehen, den Sarg mit Freunden zu tragen und sich Zeit für die Trauer zu nehmen. Erst wenn man solche Gedanken liest, wird deutlich, wie sehr wir die Fürsorge für unsere Verstorbenen aus den Händen gegeben haben.

Daniela Berg hat den Abschied von Marlene nicht abgegeben, sondern ihn so gestaltet, das genug Raum für Freunde, Familie und die Erinnerung an das junge Mädchen war. Doch in den E-Mails kann man auch lesen, dass einige Dinge nicht zu beeinflussen sind, so wie die Reaktion anderer Menschen, die in ihrer Hilflosigkeit unachtsame Dinge sagen.

Daniela Berg stellt fest, „Trauer wird nur besser durch Trauern.“ Und sie hat erfahren, dass Tod auch Leben ist. Wenn jemand stirbt muss man dieses jedoch neu austarieren. Es geht nicht darum, eine Lücke zu füllen, denn da ist ja „nicht Nichts.“ Begreifen, was nicht ist ist ein Buch, das nichts will, da es in keiner Absicht geschrieben wurde, sondern wahrhaftige Gedanken zusammenfasst. Doch genau durch diese Nicht-Berechnung eröffnet es einen tiefen Einblick in den Sinn des Lebens.

Taschenbuch: 160 Seiten // Verlag: winterwork // 8,90 - Euro

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